Volksbefragung sinnlos? Alperia, Ulten gehört euch nicht!

Die Liste JWA reagiert empört auf die Aussagen des Alperia-Generaldirektors Luis Amort. Dieser hatte kürzlich bekanntgegeben, „dass der Genehmigungsprozess und die Volksbefragung für uns nichts miteinander zu tun haben“. Die angekündigte Befragung wird so zur Lachnummer.

Anfang Januar dieses Jahres fand in St. Walburg eine Gemeinderatssitzung statt, bei der den Ultnern die Pläne zum Pumpspeicherwerk präsentiert wurden. Der Andrang war groß. Das Vereinshaus konnte die zahlreichen Teilnehmer nicht fassen.

„Auch ich war vor Ort“, erklärt Jürgen Wirth Anderlan, „und habe selbst miterlebt, wie Landeshauptmann und Bürgermeister auf Drängen der Ultner eine verbindliche Volksbefragung versprachen. Ist dieses Versprechen nun wertlos?“

Genehmigung trotz negativer Volksabstimmung?

Gestern veröffentlichte das Magazin Salto einen Artikel über den Ausbau des Unternehmens Alperia. Konkret geht es um den Kauf von Windkraftanlagen in Apulien. Dort heißt es: „Das von Alperia geplante Pumpspeicherkraftwerk in Ulten ist mit der doppelten Leistung von 400 Megawatt geplant, die Genehmigungsphase soll nächstes Jahr beginnen, nachdem die Arbeit des Bürgerrats in der Gemeinde abgeschlossen ist.“

Aussagen, die den Eindruck vieler Ultner verhärten, dass dieses Projekt – so oder so – umgesetzt werden soll. Und das nicht von ungefähr. So betont Generaldirektor Amort: „Wir haben von Anfang an mitgeteilt, dass der Genehmigungsprozess und die Volksbefragung für uns nichts miteinander zu tun haben.“

Umlaufbahn trotz negativer Volksbefragung gebaut

Für den Landtagsabgeordneten der Liste JWA ist diese Aussage entlarvend. „Ulten gehört den Ultnern. Und wenn sie nicht wollen, dass ein Pumpspeicherwerk gebaut wird, dann darf kein Pumpspeicherwerk gebaut werden.“ Die Äußerungen Amorts lassen jedoch darauf schließen, so Jürgen Wirth Anderlan, dass die offiziellen „Versprechen“ nur Fassade und Ablenkung gewesen wären.

„Und das kennen die Ultner bereits“, erklärt Wirth Anderlan. 2004 lehnten 91 Prozent der Ultner den Bau der Umlaufbahn Kuppelwies – Schwemmalm ab. Nur vier Jahre später wurde sie trotzdem gebaut. „Das zeigt, wie viel ihre Volksbefragungen und ihre Versprechen wert sind.“

Während Alperia versucht, ihre Profite – innerhalb und außerhalb Südtirols – zu vergrößern, bleibt die Mitbestimmung der Südtiroler völlig auf der Strecke.