Geld für Touristen, kein Geld für Jugend? Liste JWA gegen Umbau des Snowparks am Kronplatz

Der Snowpark auf dem Kronplatz wird umgebaut. Dabei soll die sogenannte „Pro-Linie“ entfernt werden, die von Jugendlichen und Sportlern genutzt wird, um sich auf Wettbewerbe vorzubereiten. Angeblich „aus Kostengründen“. Zeitgleich plant man jedoch bereits eine neue Talabfahrt. Eltern und Freestyle-Sportler sind empört.

Auf der Homepage des Skigebietes Kronplatz stehet es schwarz auf weiß: „Der Snowpark Kronplatz steht für Action, Spaß und unvergessliche Momente in atemberaubender Kulisse in mitten der Dolomiten. Der Kronplatz glaubt an den jungen Sport und hat sich schon seit 2000 stark in der Welt des Freestyle etabliert.“

Doch offenbar glaubt man nun am Hausberg der Brunecker, „nicht mehr an die springende Jugend, sondern eher an den rollenden Euro“, erklärt Jürgen Wirth Anderlan. Ansonsten käme man niemals auf die Idee, „aus Kostengründen“ einen Teil des Snowparks zu opfern, während zeitgleich eine Diskussion über eine neue Kabinenbahn am Kronplatz geführt wird. Zudem soll auch noch eine neue Talabfahrt entstehen. Ein Hohn.

Thomas Reiter, Direktor des Skirama Kronplatz erklärt dazu, dass die geplanten Änderungen am Snowpark auch dazu beitragen sollen, diesen für mehr Gäste befahrbar zu machen: „Es gibt nun Mal im Vergleich zu anderen Skifahrern nicht viele Freestyler“. Es geht also um Masse, um mehr Gäste – demnach vor allem um Touristen, um Profit und nicht um die Förderung des Sports – gerade in der heimischen Jugend. „Mit diesem Argument könne man direkt auch schwarze Pisten abschaffen, die ja auch nicht für die Masse gedacht sind“, empört sich der Fraktionsvorsitzende der Liste JWA.

Nicht nur Dominik Paris, auch Markus Eder

„Als langjähriger Skilehrer kann ich bestätigen, dass wir in den vergangenen Jahrzehnten durch Snowparks, wieder eine Generation dazugewonnen haben, die vor nicht allzu langer Zeit ihre Freizeit noch im Schlafzimmer oder in Bars verbrachten.“

„Das Ziel eines jeden Freestylers“, so Wirth Anderlan,“ ist es, sich immer weiter zu entwickeln, immer weiter, immer schneller und immer höher, genauso wie in allen anderen Sportarten. Deshalb brauchen wir auch diese sehr anspruchsvollen Parks, damit wir in Zukunft nicht nur Nachwuchs vom Schlag eines Dominik Paris haben, sondern auch vom Schlag eines Markus Eder.

„Deshalb geschätzte Verantwortlichen des Skirama Kronplatz, opfern sie bitte nicht aus wirtschaftlichen Überlegungen den Traum unserer Jugend. Denn Freestyle ist mehr als nur eine Disziplin, es ist ein Lebensgefühl, das Kreativität, Mut und technische Fähigkeiten vereint“, schließt Wirth Anderlan seine Ausführungen.