Behinderten-Transport: „Arbeit aufgeben, um Chauffeurin für Sohn zu sein“

Immer wieder melden sich Eltern bei der Liste JWA, um ihr Leid über nicht funktionierende Behinderten-Transporte zu schildern. Bereits im Januar hatte die Liste JWA eine Förderung von Behinderten-Transporten sowie einen Vorrang für heimische Betriebe bei Ausschreibungen gefordert.

„Es ist ein Skandal!“ Erst gestern erreichte Jürgen Wirth Anderlan – erneut – eine Beschwerde über den mangelhaften „Sondertransport von Menschen mit Beeinträchtigungen“. Eine Mutter skizzierte in der Nachricht ihren täglichen Kampf mit dem Transport-Betrieb. Dieser hätte „gegen 19 Uhr“ mitgeteilt, „dass sie nicht kommen können“. Wohlbemerkt am Vortag des Transports.

„Ich stelle mir die Frage, wo das Recht und die Pflicht auf Schulbildung ist, wenn er nicht in die Schule kommt“, betont die Mutter eines Sohnes, der heuer die erste Oberschule besucht. Vielmehr – besuchen möchte. Und weiter: „Ist es wirklich notwendig, dass ich meine Arbeit als Pflegehelferin aufgeben muss, damit ich als Chauffeurin für meinen Sohn „arbeiten“ kann?“

Liste JWA fordert schnelle Neuvergabe des Dienstes

Jürgen Wirth Anderlan liegt das Thema am Herzen. „Ich habe jahrelang selbst als Betreuer für Menschen mit Behinderung gearbeitet. Es ist ein Skandal, wenn Eltern, die ohnehin bereits Herausragendes leisten, sich nun auch noch täglich darum sorgen müssen, ob der versprochene Transport überhaupt kommt.“

Das Land hätte die Aufgabe, sicherzustellen, dass das Unternehmen, welches für die Fahrdienste zuständig ist, auch ordentlich seine Arbeit macht. Ansonsten braucht es eine schnellstmögliche Neuvergabe des Dienstes. Bereits im Mai (!) hatte die Landesregierung bekannt gegeben, die beiden Transportdienste Alpin Bus und Dibiasibus zu überprüfen und ihnen eine Woche Zeit zu geben, um Mängel zu beheben.

„Jetzt haben wir September. Passiert ist seitdem nichts. Wir erhalten wöchentlich Anrufe und Nachrichten von betroffenen Eltern, die verzweifelt sind und sich im Stich gelassen fühlen. Verständlicherweise“, erklärt der Landtagsabgeordnete der Liste JWA, Jürgen Wirth Anderlan.