Viele haben es befürchtet, noch mehr gehofft: Ja, ich kandidiere.
Und ich möchte mich gleich bei all jenen entschuldigen, denen ich hoch und heilig versprochen habe, nicht zu kandidieren. Anscheinend hat auch mich das Kompatscher-Syndrom erfasst und ich vergesse manchmal, was ich sage. Allerdings war ich auch der Meinung, dass sich die Situation langsam wieder normalisiert. Aber offenbar ist genau das Gegenteil der Fall.
Nach drei Jahren, in denen das größte Verbrechen der jüngeren Geschichte stattgefunden hat, gibt es immer noch keine Entschuldigung für das unmenschliche Verhalten von Seiten der Politik, geschweige denn eine Aufarbeitung. Und ich meine hier nicht nur die Regierungsparteien, sondern ebenso fast alle Oppositionsparteien.
Wir Südtiroler sind bereits heute eine Minderheit in einem fremden Staat. Wenn die Massenmigration nicht gestoppt wird, sind wir morgen eine Minderheit im eigenen Land. Damit stirbt jede Chance auf die Ausübung unseres Selbstbestimmungsrechtes. Während uns Heimat täglich fremder wird, wandern tausende – oft hochqualifizierte – Landsleute ab. Eine Entwicklung mit fatalem Ausgang, wenn sie jetzt nicht stoppen.
Unsere Bildungseinrichtungen sind zu Ausbildungszentren für folgsame Schafe verkommen, in denen Lehrer unseren Kindern erklären, dass sie weder Jungen, noch Mädchen sind.
Wir leben in einem Land, in dem die Gesetze nicht für alle gleich sind. Südtiroler kommen wegen eines Facebook-Beitrags vor Gericht, während unsere neuen Mitbürger Narrenfreiheit genießen und sich alles erlauben können.
Wir leben in einem so reichen Land, in dem unsere Gäste im Skypool auf der Dachterrasse Champagner schlürfen, während die Generation, die dieses Land aufgebaut hat, am 25. des Monats vor einem leeren Kühlschrank steht.
In Südtirol wird fast jedes Tier geschützt, außer die Tiere, die seit hunderten Jahren unser Landschaftsbild pflegen, die Berglandwirtschaft ermöglichen und den Fortbestand des Bergbauernstandes garantieren.
Unsere weltbeste Autonomie wird Schritt für Schritt ausgeschlachtet. Die Regierung in Bozen verschenkt unsere Kompetenzen und Rohstoffe an Rom, anstatt immer mehr Befugnisse ins Land zu holen. Wir wollen selbst über unser Land bestimmen und keine Knechte von Rom oder Brüssel sein.
Während man vom Bettenstopp spricht, werden tausende neue Betten genehmigt. Unser Land ächzt unter dem Übertourismus, aber anstatt diesen zu stoppen, wird unsere Heimat tagtäglich weiter ausverkauft.
Allen, die nicht privatversichert sind, schlage ich – bei diesen Wartezeiten in unserer totgewirtschafteten Sanität – ein Medizinstudium vor, damit sie sich selbst behandeln können.
Wir haben die höchste Inflation im Stiefelstaat, die teuerste Wasser- und Stromrechnung, obwohl wir halb Norditalien mit Wasser und Energie versorgen.
Ganz zu schweigen von den ganzen Skandalen unserer sogenannten „Volksvertreter“. Sie aufzuzählen, würde völlig den Rahmen sprengen.
Der Landtag sollte die Ideenwerkstatt unserer Heimat sein und nicht eine Vorfeldorganisation von Lobbyisten. Wir wollen dieses System nicht verändern, wir wollen es abschaffen. Wer heute für den Landtag kandidiert, muss einen bürokratischen Spießrutenlauf über sich ergehen lassen, darf nicht alleine kandidieren und muss eine vierstellige Summe bezahlen. Soll das Volksherrschaft sein? Wir wollen deshalb die Abschaffung des Listenzwangs.
Jeder Südtiroler soll – ohne finanziellen und bürokratischen Aufwand – für alle politischen Ämter kandidieren können. Wir wollen Volksabstimmungen, damit das Volk in unserem Land wieder entscheidet. Und Politiker sollten endlich für ihr Handeln und Tun zur Verantwortung gezogen werden, genauso wie es jeder von uns im täglichen Leben tun muss.
Und dabei bin ich nicht allein. An meiner Seite stehen unabhängige Kandidaten aus dem Volk. Menschen, die selbst denken und für sich selbst sprechen. Ohne Fraktionszwang, ohne Maulkorb. Menschen von 18 bis 70 Jahren, ausschließlich Männer und Frauen. Es sind keine besonders bekannten Persönlichkeiten mit den Taschen voll Geld, sondern Menschen mit dem Herz am rechten Fleck und Dreck unter den Fingernägeln.
Und eines verspreche ich euch schon jetzt: Das wird lustig. Für mich. Nicht für die da oben.